Tradition bis Moderne 2014

Auf die Tradition bis Moderne freue ich mich jedes Mal. Es ist die Quiltausstellung der Patchworkgilde und sie findet nur alle drei Jahre statt – ein Grund, sie nicht zu versäumen.

Während bei anderen Ausstellungen eine unüberschaubare Menge und Vielfalt gezeigt wird, die man kaum aufnehmen kann, bleibt der Genuß bei der T-M in einem überschaubaren Rahmen. Die uns nächstgelegene Ausstellung wurde in Deggendorf gezeigt und wir machten uns in der Adventszeit auf, sie anzusehen, was zur Folge hatte, dass in der Nähe von Stadtmusuem und Handwerksmuseum, den beiden Ausstellungsorten, kein Parkplatz zu kriegen war.

Es gab natürlich viele schöne und bemerkenswerte Quilts, bei denen man sich immer wieder fragt, wie man sie so fertigen kann. Und nahezu jede Arbeit wäre es wert, gezeigt zu werden. Mir ist zum Beispiel ‘Silberdistel’ von Brigitte Morgenroth aufgefallen, ein pineapple, den ich zwar nie wirklich nacharbeiten möchte, aber auf diese Art stößt man immer wieder, da es, wie bei Log Cabin, anscheinend unendlich viele Variationen gibt.

Was mich zum Nacharbeiten reizen würde, wenn die Zeit reichen würde, wäre aber ein Weißquilt, wie folgender:

WeißquiltmitKnoten

Der Wäschequilt zeigt einen Block mit überraschender Wirkung – Knötchen. Manch eine Falt- oder Origamitechnik könnte in solchem Quilt Anwendung finden. Margarethe Schmucker hat ihn aus ‘Alten Schätzen – neu gestaltet’.

ganzenggequiltet

‘Struktur und Raum’ von Urte Hanke, ganz eng gequiltet, besticht durch großartige Fernwirkung.

Immer wieder beeindruckend finde ich auch Coins. Wer es nicht weiß, bei einem Coin sind gleichmäßig schmale Stoffstreifen an ihrer Breitseite aneinander genäht. Mit etwas Fantasie betrachtet, sehen sie aus wie aufeinandergestapelte Münzen, daher der Name. Die Stoffstreifen können farblich aufeinander abgestimmt oder kunterbunt sein. Petra Niermann zeigt in der Ausstellung einen schmalen Quilt dieser Art – er trägt den bezeichnenden Namen ‘Take the Money’.

Die Quilts im zweiten Ausstellungsgebäude hätten wir beinahe verpasst, weil die Öffnungszeiten knapp bemessen waren und die Zeit, die uns zur Verfügung blieb, sich als viel zu kurz erwies. Dort hingen im Dachgeschoss die Arbeiten, die uns am meisten anregten.

Da war unter anderm ‘Polarlicht’ von Helene Fischer, modern, mit unversäubert auf- und aneinandergenähten schmalen Stoffstreifen. In einigen der unten stehenden Links kann man die Wirkung diesen einfach aussehenden, grünen Quilts gut erkennen.

FächerCabin

Auch gab es eine farbenfrohe Log Cabin Näherei, die aber nicht rechteckig und auch nicht schräg war, sondern so, dass am Ende ineinandergreifende Fächerformen entstanden. Christine Naumann nannte ihre Arbeit ‘Alle Freuden des Sommers’.

Auch aus unserer Gegend (Oberpfalz und Mittelfranken) waren diesmal zwei Quilterinnen dabei:
Tina Mast aus Gunzenhausen zeigte einen weißen Quilt, auf den mit schwarzem Garn Blasen, Farne und Spinnennetze gequiltet sind. Und Hermine Keck aus Neumarkt hat eine großformatige, leicht verschwommene Calla aus Batikstoffen auf Stoff ‘gehaucht’ (kann man so sagen).

Des Weiteren fielen mir auf:

• japanisch anmutende Quilts mit dem Charme des Traditionellen, und ein Blaudruck Potpourri mit schönen Stickereien
• ‘Bajazzo’ von Heidi Förster: dieser farbenfrohe Quilt zeigt die Rückseite aneinandergenähter Dreiecke. Die Arbeit aus feinem Stoff sieht sehr fröhlich aus
• Ein Wandbehang mit plastisch hervorgehobenen Zahlen von Sabine Weninger-Dietrich, weiß in weiß. So ein Quilt wirkt gut und könnte mal zu einem Jubiläum oder Geburtstag nachgenäht werden
• ‘Gefangene’ von Susan Heymann, schlichte Fischform(en) ordentlich angeordnet aus grauen, beigen, braunen und rostigen Stoffen auf grauem Grund

Walkingthedog

Am meisten beeindruckt hat mich jedoch das Pixelbild „Walking the Dog“ von Renate Gütlich (das ich nicht zeigen wollte, denn man kann ja bei der Gilde den Katalog kaufen) aber nun zeige ich es doch.

pixelbild
Der Wandbehang besticht durch seine Einfachheit und hätte man keine Ufos, möchte man ihn am liebsten gleich nachnähen.

Wer nun diese ganze Auswahl an schönen Quilts  im Original sehen möchte, kann das noch bis 5.7.2015 in den Steinhuder Museen in Wunstorf bei Hannover tun.

Einen kleinen Einblick in die Ausstellung (und Blick auf einige Quilts) bekommt man aber auch in den folgenden Links:

Bernina-Blog

Blog der Patchworkgilde

Museum

oder noch bis 5.7.2015 in den Steinhuder Museen in Wunstorf/Hannover

(Die Rechte an den Abbildungen liegen bei den Künstlern. Sollten sie es wünschen, werden die Bilder entfernt)

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4 Gedanken zu „Tradition bis Moderne 2014“

  1. Tja, in Hannover bin ich leider erst im September wieder… (und mit engem Zeitplan).

    Danke dafür, daß du es hier zeigst.

  2. Ja, Hannover ist nicht der nächste Weg. Die Ausstellung war auf verschiedenen Stationen in Deutschland. Ich denke, sie geht danach ins Ausland.

  3. Oh, ah, danke für den Einblick!
    Sehr interessant. Muss ich jetzt nach Hannover?!
    Und jetzt sehe ich erst, dass du ein neues Blog hast! Klasse und sehr gut zu lesen 🙂

  4. Ich könnte mir vorstellen, dass die Quilts auch in der Gildestadt gezeigt werden/wurden. *grübel*

    Ja, an die neue Bedienung hier muss ich mich erst gewöhnen. 😉

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